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Fachmann und Freund

(Samstag, 17.03.2018, ang)

 

Wegsegnung in Premenreuth

"Wohin soll ich mich wenden?", das Eingangslied zur Trauerfeier für Ottmar Böhm könnte in Zukunft zur Frage für viele Feuerwehren bei kniffligen Funkproblemen sein.

Die Hälfte der voll besetzten Pfarrkirche in Premenreuth war mit Feuerwehrleuten gefüllt, als vom leidenschaftlich dem Feuerschutzwesen dienenden Kameraden, Freund und fürsorglichen Familienvater Abschied genommen wurde. Ottmar Böhm verstarb am Sonntag für alle völlig überraschend im 67. Lebensjahr im Krankenhaus in Regensburg.

Stets in Unruhe

"Was im Herzen liebevolle Erinnerungen hinterlässt und unsere Seele berührt, kann weder vergessen werden, noch verloren gehen", Monsigniore Martin Neumaier fügte in dem würdevollen Trauergottesdienst an, dass das ganze Leben von gewisser Unruhe geprägt sei. Die Bitte an Gott, dem Verstorbenen die letzte Ruhe zu gewähren, kann nur erfüllt werden für jemand, der sein Ziel erreicht hat. Diesem Ziel hat Ottmar Böhm den letzten Schritt entgegengetan, womit für ihn das ewige Licht leuchten könne, so der Geistliche, der kurz die Lebensstationen in Erinnerung rief. Am 3. Juni 1951 als ältestes von vier Geschwistern in Reuth geboren, blieb der gelernte Elektriker und spätere Telekomtechniker stets seinen Heimatort treu. Aus der 1979 mit der Reutherin Melitta Höcht geschlossenen Ehe gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor, zwei Enkelkinder komplettierten das Leben des stolzen Familienoberhaupts.

Eine hartnäckige Erkrankung machte ihm 1998 einen Strich durch seine beruflichen Ambitionen, umso mehr seien die Energien zu bewundern, die Ottmar Böhm noch für seine große Leidenschaft, die Feuerwehr, aufbrachte. Auch von den ständigen Dialysen ausgelaugt, verstarb er für weltliche Anschauung doch viel zu früh, meinte der Monsignore.

Kreisbrandrat Andreas Wührl

Für den Landkreis, die Kreisbrandinspektion und den Kreisfeuerwehrverband hob Kreisbrandrat Andreas Wührl die Verdienste des Verstorbenen hervor. "Wir lernten Ottmar während seiner gesamten Dienstzeit als humorvollen, fachkompetenten und stets hilfsbereiten Freund und Kamerad kennen", so Wührl in Anwesenheit von gut zwei Dutzend führender Feuerwehrdienstgrade. Sein außergewöhnliches Fachwissen auf dem Gebiet der Funktechnik machte ihn bei den Feuerwehren im Landkreis Tirschenreuth und darüber hinaus zu einem äußerst beliebten und geschätzten Ansprechpartner", betonte er.

Ottmar Böhm wurde 1990 in das Amt des Kreisbrandmeisters im Bezirk Erbendorf berufen mit dem Fachbereich Funk für den gesamten Kreis. Nach Ehrungen für 25-jährigen und 40-jährigen aktiven Dienst wurde ihm 2013 vom Landesfeuerwehrverband die höchste bayerische Auszeichnung, das "Steckkreuz" verliehen. Der Kreisbrandrat bekräftigte, dass der 2014 zum Ehrenkreisbrandmeister Ernannte auch nach seinem Ausscheiden aus dem Aktivendienst für den Kreis ein wichtiger Berater bei der Umstellung vom Analogfunk zum Digitalfunk und der Einführung der Einsatznachbearbeitung war.

Bürgermeister Werner Prucker

Immer pflichtbewusst

Der "Freund und Kamerad" Ottmar Böhm war ebenfalls Kern der Worte von Bürgermeister Werner Prucker. Als ehemaliger Vorsitzender der Reuther Feuerwehr stellte er das vorbildliche Pflichtbewusstsein, die große Fachkompetenz und stete Verlässlichkeit des Verstorbenen in den Vordergrund. 1967 in die Wehr eingetreten, war Böhm von 1977 bis 1987 Stellvertretender Kommandant und dann bis zur Berufung zum Kreisbrandmeister erster Kommandant.

 "Als fachlicher Berater und Begleiter vieler Feuerwehren im Umkreis repräsentierte Ottmar unsere gesamte Gemeinde nach außen", betonte der Bürgermeister, "auch im Gemeinderatsgremium, in dem der Verstorbene von 2002 bis 2008 engagiert mitwirkte."